Von Martina Etter
«Darf ich deine blauen Steine haben?», fragt Leyla ihre Spielgefährten, um den Pool für die Tiere fertig machen zu können. Im Sandkasten entsteht ein kleines Paradies für die Schleichtiere mit Häusern, direkt neben einer belebten Baustelle und einer Sandkuchenbäckerei. Die Kinder spielen Seite an Seite, manchmal jeder für sich, manchmal Hand in Hand – und schaffen dabei erstaunliche kleine Welten. Der Platz ist begrenzt, doch irgendwie gelingt es ihnen immer wieder, das Spiel friedlich und harmonisch zu gestalten. Dabei lernen sie ganz spielerisch, wie wichtig es ist, miteinander zu reden und Kompromisse zu finden. Denn nur durch Zusammenarbeit können die Sandburgen wachsen und die Bauvorhaben gelingen.
Es wird diskutiert, gelacht und auch mal gestritten – aber am Ende entsteht immer etwas Neues, Einzigartiges. Eine besondere Herausforderung bleibt es, den Sand im Kasten zu halten, damit er nicht im ganzen Haus verteilt wird. Das ist gar nicht so einfach, aber auch daraus lernen die Kinder: Verantwortung zu übernehmen und sich um den gemeinsamen Spielplatz zu kümmern. Und natürlich gehört das Aufräumen am Ende dazu. Auch das ist Teil des Spiels: zu lernen, dass nach dem Vergnügen auch ein bisschen Ordnung sein muss, bevor das nächste Abenteuer beginnt. Spielen ist nicht nur Spass, sondern auch eine wunderbare Schule fürs Leben.
Im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas «Rettet das Spiel!» werden verschiedene Spielformen und deren Wert unter die Lupe genommen.