Montagmorgen, kurz nach 11 Uhr. Fünf Mädchen der Basisstufe machen im ehemaligen Hotelzimmer den Gumpiraum unsicher. Valeria (6) steigt die Sprossenwand empor, kriecht über einen Querbalken in ein Schrankfach, welches aussieht wie ein Adlerhorst. Hier sitzt sie nun und werweisst, ob sie den Sprung in die Tiefe wagen soll.
Die eigene Schwerkraft erproben
Zwei Meter weiter unten stehen vier Mädchen auf einem Schwedenkasten Schlange, um abwechselnd in die roten Kybunmatten abzutauchen und damit die eigene Schwerkraft zu erproben. Zu meiner Erleichterung hat sich Valeria inzwischen gegen einen Sprung entschieden. Stattdessen hangelt sie dem Querbalken entlang durch die Luft, bis Martina Etter, die Leiterin der Basisstufe, unmissverständlich zum «Gumpiwechsel» ruft und sich das nächste Quintett den begehrten Raum aneignet.
Funktionsspiele
Der Gumpiraum ist prädestiniert für Funktionsspiele, in deren Mittelpunkt das Erproben des eigenen Körpers und der Umwelt stehen: mit der eigenen Schwerkraft und dem freien Fall experimentieren, den Gleichgewichtssinn trainieren, den Raum wahrnehmen, den Körper spüren und dessen Kräfte ausloten, den eigenen Mut herausfordern. Im Gumpiraum gibt es immer eine Menge zu tun. Kein Wunder, ist der Raum meist besetzt, bis es nach 20 Minuten Zeit ist für den nächsten Schichtwechsel.
Im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas «Rettet das Spiel!» werden verschiedene Spielformen und deren Wert unter die Lupe genommen.