
Raum für Selbstwirksamkeit

Struktur und Rhythmus
Sicherheit, Klarheit und Freiraum
Kinder brauchen Orientierung, um selbstständig zu werden. Deshalb ist unser Schulalltag klar gegliedert: Der Vormittag beginnt mit einem gemeinsamen Start, gefolgt von Inputs in Kleingruppen zu Mathematik, Sprache, Natur, Technik und Kultur. Danach gestalten die Kinder in Projekten oder Spielräumen ihren Lernprozess selbstbestimmt. Vor dem Mittagessen vertiefen sie Inhalte in einer Übungsphase. Der Nachmittag gehört Bewegung, Kreativität, Experimentieren und sozialem Lernen. Ein verlässlicher Rhythmus gibt Sicherheit, die Freiheit im Rahmen schafft Entwicklungsspielraum.
Der Tag beginnt ruhig und individuell. Die Kinder kommen gestaffelt an und haben Zeit, sich auf ihre Weise einzufinden, mit Spiel, Austausch oder einem Moment für sich. So entsteht ein entspannter Übergang in den Tag, in dem Beziehung und Vertrauen wachsen dürfen.
In jeder Gruppe beginnt der Tag gemeinsam, mit einem kurzen Ritual, einem Gesprächskreis oder einem Impuls. Der gemeinsame Start schafft Orientierung, fördert die Gruppendynamik und gibt Raum für Fragen, Gedanken oder aktuelle Themen der Kinder.
Kinder arbeiten am Vormittag in kleinen, altersdurchmischten Gruppen an schulischen Themen, zum Beispiel in Mathematik, Sprache, Natur, Technik und Kultur. Dabei geht es nicht nur ums Fachwissen, sondern um entdecktes Lernen, individuelle Entwicklung und persönliche Erfolgserlebnisse.
In der zweiten Hälfte des Vormittags gestalten die Kinder ihren Lernprozess aktiv mit. Sie wählen eigene Projekte, arbeiten an offenen Aufgaben oder nutzen Werkstattmaterialien. Dabei forschen, gestalten oder tüfteln sie mit echtem Interesse, einzeln oder gemeinsam mit anderen. So lernen sie mit Herz, Hand und Kopf.
Der Abschluss des Morgens bildet eine weitere Gruppensequenz. In dieser Übungsphase werden Themen aus den schulischen Inputs vertieft und verinnerlicht. Dabei entsteht ein stabiler Lernrhythmus, der Sicherheit gibt und den Transfer in den Alltag erleichtert.
Beim gemeinsamen Mittagessen erleben sich die Kinder als Teil einer Gemeinschaft. Hier geht es nicht nur ums Essen, sondern um soziale Begegnung, Achtsamkeit und Gespräche auf Augenhöhe. Betreute Tischgruppen und wiederkehrende Rituale geben Halt und stärken den sozialen Zusammenhalt.
Die Nachmittage sind dem ganzheitlichen Lernen gewidmet: mit viel Bewegung, kreativem Tun, Experimentieren und Naturerfahrungen. Ob Musik, Werken, Theater, Sport oder ein Nachmittag im Wald, Kinder können sich ausprobieren, entfalten und neue Seiten an sich entdecken. Schauen Sie sich anhand der folgenden Beispiele an, wie ein typischer Tag und die gesamte Woche bei uns gestaltet werden. Die Wochenpläne geben Ihnen einen Einblick in den Ablauf im Kindergarten, in der Basisstufe und in der Primarstufe.
Einblicke in typische Abläufe finden Sie in den Wochenplänen für Kindergarten, Basisstufe und Primarstufe.

Durchmische Lerngruppen
Voneinander lernen, füreinander Verantwortung übernehmen
Kinder lernen nicht isoliert, sondern am stärksten in Beziehung. In der SBW Primaria nutzen wir die Kraft der Gruppe: durch bewusst gestaltete Gruppenkonstellationen, altersübergreifendes Lernen und vielfältige soziale Erfahrungen. Die Kinder übernehmen Verantwortung füreinander, lernen voneinander und wachsen gemeinsam.
Kinder lernen in kleinen Gruppen mit ähnlichem Entwicklungsstand. So können Inhalte individuell erschlossen werden, ohne Unter- oder Überforderung. Die Zusammensetzung dieser Kleingruppen wechseln je nach Thema oder Lernziel und ermöglichen konzentriertes, gemeinsames Arbeiten auf Augenhöhe.
Im Kindergarten wie in der Primarstufe sind die Gruppen altersdurchmischt. Jüngere profitieren vom Vorbild der Älteren, Ältere übernehmen Verantwortung, erklären, helfen und leiten an. Dadurch entstehen echte Lernpartnerschaften und eine starke, tragende Gemeinschaft.
In Projekten, beim Forschen oder in der Werkstatt arbeiten Kinder in wechselnden Gruppen, oft selbst gewählt, manchmal themengeleitet. Sie lernen, sich abzusprechen, Aufgaben zu verteilen, einander zuzuhören und gemeinsame Ziele zu erreichen. So entwickeln sie ganz nebenbei zentrale Zukunftskompetenzen.
Kinder übernehmen Rollen innerhalb ihrer Lerngruppe: als Gesprächsleiter:in, Ideengeber:in, Friedensstifter:in oder Zeitwächter:in. Sie erleben sich als aktiven Teil eines sozialen Systems mit Wirkung und Bedeutung. Fehler und Herausforderungen gehören dazu und werden gemeinsam gemeistert.

Lernräume, die wirken
Lernen braucht Atmosphäre und Bewegungsspielraum
Räume prägen, wie Kinder lernen. In der SBW Primaria gestalten wir Lernumgebungen, die Neugier wecken, Orientierung geben und unterschiedliche Bedürfnisse berücksichtigen. Mal braucht es Platz für Bewegung, mal eine Werkstatt zum Tüfteln, mal einen geschützten Ort der Ruhe. Unsere Räume laden ein, Verantwortung zu übernehmen, eigene Wege zu gehen und Lernen als lebendigen Prozess zu erleben.
Unsere Schulräume regen zur Bewegung ein. Flexible Möbel, offene Flächen und wechselnde Lernstationen ermöglichen unterschiedliche Körperhaltungen und Lernhaltungen, sitzend, stehend, am Boden, in Bewegung. So bleibt der Körper wach und der Geist beweglich.
In gut ausgestatteten Ateliers und Spielräumen gestalten Kinder mit verschiedensten Materialien, Werkzeugen und Techniken. Hier dürfen sie tüfteln, experimentieren, bauen, alleine oder im Team. Lernen wird dabei greifbar, kreativ und konkret.
Neben offenen Lernlandschaften brauchen Kinder auch Orte der Stille und Kontemplation. Kleine Nischen, Leseecken oder Ruhezonen bieten Raum zum Zurückziehen, Nachdenken oder entspanntem Arbeiten. Sie helfen, Reize zu reduzieren und Fokus zu stärken.
Unsere Räume sind so strukturiert, dass Kinder sich orientieren können. Materialien sind sichtbar, logisch sortiert und zugänglich. Diese Klarheit hilft nicht nur beim Arbeiten, sondern stärkt auch das Verantwortungsgefühl. Wer weiss, wo was ist, übernimmt eher Verantwortung für sich und andere.