
Vor ein paar Wochen haben sie das Schachbrett im Vorbeigehen entdeckt. Seither hat Ann, Lydia, Meret und Monja das Schachfieber gepackt. Regelmässig spielen die vier 6. Klässlerinnen der SBW Primaria in den gleichen Zweier-Teams: «Wir haben festgestellt, dass wir in dieser Zusammensetzung etwa gleich stark sind und das Spiel so am spannendsten wird», sagt Meret (11). Immer wieder entdecken sie neue Spielzüge und Eröffnungen. «Am liebsten habe ich die Dame, mit der kann man am meisten machen», strahlt Ann (11), aber auch mit den Läufern komme man meistens zügig vorwärts. Besonderen Spass macht natürlich das Fressen der Figuren, jedes Mal von neuem ein Erfolgserlebnis.
Das Schachspiel ist ein typisches Regelspiel, bei dem im Unterschied zu anderen Spielformen vorgegebene Regeln eingehalten werden müssen. Regeln steuern das Zusammenspiel, strukturieren den Spielverlauf und vermitteln dadurch Sicherheit. Regelspiele fördern zudem soziale, kognitive und kommunikative Fähigkeiten. Und setzen voraus, dass Kinder der Wettbewerbssituation gewachsen sind. Die meisten Spiele enden mit Gewinnern und Verlierern. Spielerisch kann gelernt werden, mit Rückschlägen umzugehen, dranzubleiben statt aufzugeben, ein gutes Resilienztraining.
Im Rahmen des diesjährigen Jahresthemas «Rettet das Spiel!» werden verschiedene Spielformen und deren Wert unter die Lupe genommen.
Bild: Jens Oberbeck